Dorfgemeinschaft beantragt Urnenwand und die Sanierung der Toilette im Leichenschauhaus

 

5. 4. 2014 - In der von der Öffentlichkeit kaum beachteten außerordentlichen Gemeinderatssitzung vom 5. März, bei der es um die erste Beratung des Haushalts ging, beantragte Robert Müller, Mittel für die Errichtung einer Urnenwand sowie die Sanierung der Toilette im Leichenschauhaus einzuplanen. Beides wurde vom Gemeinderat abgelehnt. Lesen Sie bitte dazu den folgenden Bericht aus dem Münchner Merkur vom 7. März 2014:

Türkenfeld - Eher ums Friedhofs- und weniger ums Finanzwesen ging es im Gemeinderat in der ersten Beratungsrunde des Haushaltes für 2014. Robert Müller (DG) wollte nicht nur Planungskosten für eine Urnenwand in das Zahlenwerk einstellen. Auch sollten Mittel bereit gestellt werden, um das vorhandene Plumpsklo im Leichenschauhaus herzurichten und für eine vernünftige Nutzung fit zu machen. Mit beiden Anliegen scheiterte er jedoch.

 

10 000 Euro wollte Müller im Haushalt vorsehen; um aus dem Plumpsklo ein vernünftiges WC zu machen. Ein Betrag, der nach Ansicht von Peter Rehm (CSU) jedoch niemals ausreicht. „Das kostet uns mindestens 50 000 Euro.“ Helmut Hohenleitner (FW) zweifelte zudem daran, dass es zulässig ist, für Männer und Frauen nur eine Toilette zur Verfügung zu stellen. Friedhofsbesucher müssen ohnehin nicht ohne Toilette auskommen, wie gleich mehrere Räte feststellten: Nur einen Treppengang entfernt findet sich das Pfarrheim mit WC. „Das weiß aber keiner“, wandte Müller ein. Bürgermeister Pius Keller (CSU) regte deshalb an, 500 Euro in den Haushalt für eine Beschilderung einzustellen. Außerdem müsse dafür Sorge getragen werden, dass die Tür zum Pfarrheim gegebenenfalls geöffnet bleiben muss.

 

Heftige Widerworte erntete Müller für seine Aussage, dass der Friedhof in fünf bis zehn Jahren voll belegt sei und man deshalb auch eine Urnenwand ins Auge fassen müsse.„Das dauert mindestens noch 30 bis 40 Jahre“, sagte Vize-Bürgermeisterin Claudia Glas (SPD). Aus ihrer Sicht sei dieses Thema für die Haushaltsberatungen deshalb nicht relevant. Das sah auch das übrige Gremium so, wenngleich Hohenleitner zumindest einwandte, dass man den Bau einer Urnenwand mittelfristig auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

 

Die Eckdaten des Haushaltes wurden trotz aller Friedhofs-Debatten aber auch behandelt. Im Verwaltungshaushalt wird demnach mit einem Volumen von 6,5 Millionen Euro geplant, im Vermögenshaushalt mit 2,1 Millionen Euro. Zwar steigen die Schulden aufgrund einer Kreditaufnahme für den Krippenanbau von 1,2 auf 1,6 Millionen Euro. Dennoch kann im Verwaltungshaushalt ein Plus von rund 255 000 Euro erwirtschaftet werden, das für Investitionen zur Verfügung steht. Außerdem sollen gut 840 000 Euro den Rücklagen entnommen werden.                                                                                                                                                                                     ad